Hypnose-Therapie
Hypnose hat als therapeutisches Verfahren eine lange Tradition. Seit Jahrtausenden sind Suggestionen im hypnotischen Zustand wichtige Bestandteile von Heilungsprozessen.
Hypnose induziert einen schlafähnlichen Zustand, der aber nichts mit schlafen zu tun hat, sondern mit einer hochkonzentrierten Tiefenentspannung. Jeder von uns ist mindestens 2 Mal pro Tag in einem Hypnose-ähnlichen Bewusstseinszustand kurz vor dem Aufwachen und kurz vor dem eigentlichen Einschlafen.
Während einer Hypnose-Sitzung werden Sie alles hören und fühlen, Sie können normal mit dem Therapeuten sprechen und sind weder willenlos noch manipulierbar. Das Unterbewusstsein ist geschützt gegen Suggestionen, welche Ihren moralischen Grundsätzen widersprechen. Sie werden auch keine Geheimnisse verraten, welche Sie nicht auch unter normalen Umständen erzählen würden. In einer Hypnose-Sitzung können Sie Einiges über sich selbst entdecken, was lange im Unterbewusstsein verborgen war. Und Sie können damit viele der Probleme lösen.
Emotionale Erlebnisse und Erfahrungen unseres Lebens bleiben im Gehirn gespeichert. Willentlich kann jedoch nur ein Bruchteil dieser Informationen mit unserem Bewusstsein abgerufen werden. Der Grossteil der Erlebnisse und Erfahrungen bleibt im Unterbewusstsein vielschichtig abgespeichert. Vielschichtig deshalb, weil es sich nicht um rein abstrakte Informationen von Sinneswahrnehmungen handelt, sondern um neuronale Netzwerke von Informations- und Gefühlsmuster-Verbindungen. Wer hat es nicht schon erlebt, dass ein bestimmter Geruch die Erinnerungen an die Kindheitsjahre aufkommen liessen. Es erscheinen Erlebnissequenzen mitsamt den Emotionen, welche einen Augenblick vorher noch nicht gedanklich präsent waren, nun aber wieder bewusst im Gedächtnis für kurze Zeit vorhanden sind.
Dieses gezielte Abrufen von Erlebnissequenzen wird bei der Hypnose genutzt. Mit Techniken, wie zum Beispiel «regress to cause», wird dem Problem auf den Grund gegangen und die Ursachen aufgelöst. Danach werden unterstützend zu den neu aktivierten Ressourcen positive Suggestionen dazugegeben. Durch diese kontrollierte Desensibilisierung erhalten bestimmter Erlebnisse eine neue Konditionierung. Negative Emotionen wie Angst, Wut oder Ohnmacht werden aufgelöst.
Eine Erklärung dieser Vorgänge basiert unter anderem auf der synaptischen Plastizität des Gehirns, auf der Fähigkeit der Gehirnzellen, sich untereinander immer wieder zu neuen neuronalen Netzwerken zu verbinden sowie auf den Erkenntnissen der dynamischen Signalübertragung im Nervensystem, welche dem Neurowissenschaftler Eric Kandel im Jahr 2000 den Nobelpreis eingebracht hat.